Bau und StreckeneröffnungNachdem sich die Länder Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen und Reuß jüngere Linie über die Finanzierung der Bahnstrecke zwischen Weimar und Gera geeinigt hatten, begannen im Sommer 1872 die Vermessungsarbeiten.Die Bauarbeiten an der 97,63 km langen Strecke von Weimar nach Gera starteten im Jahr 1873. Sie wurden mit der Eröffnung der Strecke am 29. Juni 1876 abgeschlossen.
Das Empfangsgebäude Jena West
Ein Empfangsgebäude war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden, sodass der Publikumsverkehr in einem provisorischen Stationsgebäude abgewickelt werden musste. Dabei handelte es sich um einen einstöckigen Fachwerkbau mit Warteraum und Fahrkartenschalter (Bild von 1880 an dem rechten Bildrand zu sehen). Das Provisorium wurde bis nach dem Jahr 2002 als Bahnmeisterei genutzt. Da aufgrund der topografischen Verhältnisse die Lokomotiven die Steigung nach Großschwabhausen nur mühsam bewältigen konnten, wurden im Bahnhof Schublokomotiven vorgehalten. Deswegen verfügte der Bahnhof über eine Lok- und Wasserstation mit einem zweiständigen Lokschuppen mit Übernachtungsmöglichkeit für das Lokpersonal. Ein Güterschuppen mit Laderampe und Freiladegleis sowie eine Gleiswaage standen bei Eröffnung des Bahnhofs zur Verfügung.Das zweite EmpfangsgebäudeDas heutige Empfangsgebäude wurde am 1. Juli 1878 fertiggestellt. Das Empfangsgebäude mit traufenständigem Mittelbau der von giebelständigen Seitenflügeln abgeschlossen wird, hat für diese Zeit typische Rundbogenfenster. Eine Freitreppe führte zur Schalterhalle. Das symmetrische Stationsgebäude fällt durch sein zweifarbig gestreiftes Backsteinmauerwerk auf. Es fällt durch Lisenen (Mauerstreifen), Pilaster (etwas heraustretende Wandpfeiler) und Gesimse (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) auf.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1908 verpasste die Eisenbahngesellschaft dem Gebäude auf der Straßenseite einen Vorbau, um die Diensträume zu vergrößern. Er harmonierte überhaupt nicht mit der Fassade. Neben einem Personentunnel zum Bahnsteig entstanden auch zwei Stellwerksgebäude. Im gleichen Jahr wurde ein erster Gleisanschluss gelegt, der 1894 von der Firma Schott Jenaer Glas übernommen wurde.•1926 schloss die Reichsbahn den Lokschuppen. Er wird heute anderweitig genutzt.•Ab 1963 pendelte eine Straßenbahnlinie zwischen dem Saalbahnhof und dem Westbahnhof, dessen Gleis vor dem Gebäudeeingang endete.•1981 entstand auf dem Hausbahnsteig der heute noch bestehende Flachdachbau für die Aufsicht.•Die Gleisanlagen wurden von der Deutschen Bahn AG ab 2004 reduziert und die Bahnsteige saniert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1908 ist praktisch nicht verändert worden und steht unter Denkmalschutz.
Bilder Jena West
Bahnhof 1878
Luftaufnahme
Bahnhof um 1912
Bahnstation Jena West
Jena West - Bf - UJWIJ : 68D2 : SD41-Mai19
Bau und EröffnungDer Bau des 18,12 km langen Teilstücks von Brake (Oldb.) nach Nordenham wurde am 15. Oktober 1875 abgeschlossen. Die Trasse führt durch Marsch- und einige Moorgebiete. Der Bahnhof befindet sich direkt am Marktplatz. Er wurde dem Baustil der Markthallen angepasst. Das Empfangsgebäude ist ein typischer Backsteinbau der Oldenburgischen Staatsbahn. Über den Bahnhof wurde überwiegend Vieh mit der Bahn transportiert. Eine eiserne Fußgängerbrücke führte über die Gleisanlage zum Bahnsteig.Am 1. Mai 1913 wurde die 22,21 km lange Strecke von Varel (Oldb) nach Rodenkirchen (Oldb) in Betrieb genommen. Die eiserne Brücke über die Gleise wurde mit Eröffnung der Strecke nach Varel (Oldb) abgerissen und durch einen Personentunnel ersetzt. Die Gleisanlagen des Bahnhofs wurden erweitert. Er erhielt einen Zwischenbahnsteig mit einem Wetterschutz für die Treppen zum Personentunnel.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist vollständig erhalten geblieben. Der Wetterschutz der Treppenabgänge wurde abgerissen und durch für unsere Zeit typische Bauwerke ersetzt. Es ist anzunehmen, dass es ab 1913 auch ein mechanisches Stellwerk im Bahnhof gab. Es wurde wahrscheinlich in den 1960/70er Jahren durch ein neues Stellwerksgebäude ersetzt, das sich aber nicht mehr in Betrieb befindet (siehe Foto Impressionen).Am 1. Juni 1958 wurden der Personenverkehr auf der Strecke nach Varel (Oldb) und auch der Güterverkehr zwischen Diekmannshausen und Rodenkirchen eingestellt. 1994 baute man die Gleise zurück.Seit 1980 ist das Stationsgebäude im Privatbesitz und wird als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Weimar Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1872 Seite 321), Sachsen-Altenburg Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Altenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1872, Seite 94), Konzession Reuß jüngere Linie vom 8. Juni 1872 (Gesetzsammlung Reuß jüngere Linie Jahrgang 1872, Seite 83) erhielt die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Weimar nach Gera.Zur Durchführung der Strecke wurde der Staatsvertrag zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg und Reuß jüngere Linie vom 26. März 1872 (Gesetzsammlung für Sachsen-Altenburg Jahrgang 1872 Seite 95) abgeschlossen. Der Übergang in preußisches Staatseigentum erfolgte auf Grund des Vertrags zwischen Preußen und der Direktion der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft vom 31. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315)