Bau und StreckeneröffnungDie 67,93 km lange Strecke von Weimar nach Gera wurde am 29. Juni 1876 eröffnet. Die Eröffnung des Trennungsbahnhofs Göschwitz war am 1. Juli 1876. Hier trennten sich die Saal- von der Weimar-Gerarer Eisenbahn.
Das Empfangsgebäude Göschwitz (Saale)
Das Empfangsgebäude wurde von der Weimar-Gerarer Eisenbahn-Gesellschaft errichtet. Die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft nutzte es gegen eine Miete.Das aus Fachwerk errichtete zweistöckige Empfangsgebäude in Insellage verfügte über mehrere Wartesäle. In der Schalterhalle gab es für jede Bahngesellschaft einen eigenen Fahrkarten- und Gepäckschalter. Gegenüber dem Stationsgebäude gab es einen ebenfalls aus Fachwerk errichteten Güterschuppen.Jede Gesellschaft erhielt drei Gleise und eine Weichenverbindung. 1879 baute die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft den als Gleis 2 bezeichneten Bahnsteig. Damit war eine betriebssichere Zugkreuzung möglich. 1886 verlegte man einen Gleisanschluss zur Sächsisch-Thüringischen Portland-Cementfabrik.Die Weimar-Geraer Eisenbahn betrieb weit vor der Jahrhundertwende eine dampfbetriebene Wasserstation.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um die Jahrhundertwende wurde das erste Stellwerk errichtet und ein Personentunnel zum überdachten Inselbahnstein gebaut. 1902 wurde ein Lokschuppen mit einer 16,2 Meter Drehscheibe in Betrieb genommen. 1914 entstand der große Lokschuppen. Ein Jahr später begannen die Eisenbahner in der neuen Stationsschlosserei mit ihrer Arbeit.•1914 baute man den Lokschuppen und die dazugehörigen Nebengebäude.•1926 wurden die Fahrkartenausgabe und die Gepäckabfertigung in eine neues, heute noch vorhandenen, Gebäude verlegt.•Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof beschädigt.•Nach 1945 entfernte man das zweite Gleis als Reparationsleistung. 1970 richtete die Reichsbahn einen Containerumschlagplatz ein. Zwischen 1970 und 1980 gab es umfangreiche Gleiserneuerungen im Bahnhofsbereich. Gleichzeitig wurden die Signalanlagen erneuert und ein Zentralstellwerk gebaut. 1986 fuhren die letzten Dampflokomotiven von Göschwitz aus in Thüringen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas ursprüngliche Fachwerkgebäude wurde verputzt und mit einem neuen Dach versehen. Den südlichen Anbau verlängerte man durch ein hölzernes Flachdach. Das Empfangsgebäude ist nur noch in seiner Grundstruktur zu erkennen.
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Weimar Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1871 Seite 45), Sachsen-Meiningen Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Meiningen Gesetzsammlung Jahrgang 1871, Seite 68), Sachsen-Altenburg Konzession vom 3. April 1871 (Sachsen-Altenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1871, Seite 44), Konzession Schwarzburg Rudolfstadt vom 3. April 1871 (Gesetzsammlung Schwarzburg Rudolfstadt Jahrgang 1871, Seite 38) erhielt die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Großheringen über Jena Saalbahnhof nach Saalfeld (Saale).Der Bau und Betrieb dieser Strecke wurde der auf Grund des zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg und Schwarzburg-Rudolfstadt am 8. Oktober 1870 abgeschlossenen Staatsvertrags (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1871 Seite 47) geregelt. Der Übergang des Eigentums der Strecke auf Preußen erfolgte auf Grund des Gesetzes vom 16. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315)Durch Sachsen-Weimar Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1872 Seite 321), Sachsen-Altenburg Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Altenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1872, Seite 94), Konzession Reuß jüngere Linie vom 8. Juni 1872 (Gesetzsammlung Reuß jüngere Linie Jahrgang 1872, Seite 83) erhielt die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Weimar nach Gera.Zur Durchführung der Strecke wurde der Staatsvertrag zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg und Reuß jüngere Linie vom 26. März 1872 (Gesetzsammlung für Sachsen-Altenburg Jahrgang 1872 Seite 95) abgeschlossen. Der Übergang in preußisches Staatseigentum erfolgte auf Grund des Vertrags zwischen Preußen und der Direktion der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft vom 31. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315)