1866 starteten die Vermessungsarbeiten entlang der Strecke. Ende 1871 begann die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft(CME) mit den Bauarbeiten an der 62,7 Kilometer langen „Venloer Bahn“ zwischen Haltern am See über die Rheinbrücke bei Wesel (1872 erbaut) nach Venlo (Niederlande). Die Strecke wurde später zweigleisig ausgebaut.Das erste Teilstück nach Wesel wurde am 1. März 1874 eröffnet. Am 31. Dezember 1874 ging der Streckenzweig der „Hamburg-Venloer Bahn“ von Haltern über Geldern nach Venlo und damit die Gesamtstrecke in Betrieb. Die Bahnstrecke war ein Teil der geplanten Verbindung von Paris nach Hamburg. Sie hatte jedoch nur lokale Bedeutung.
Das Empfangsgebäude Issum
Der mehrteilige Backsteinbau von 1874 in Seitenlage besaß einen giebelständigen, zweigeschossigen Mittelteil, der von einem traufenständigen, einstöckigen Anbau in Osten und einem weiteren traufenständigen, einstöckigen Anbau mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) mit anschließendem Güterschuppen im Westen flankiert wurde. Alle Gebäudeteile verfügten über Satteldächer. Im Erdgeschoss waren Rundbogen- im Obergeschoss Segmentbogenfenster verbaut worden. Das Mezzanin besaß Rechteckfenster. Die Stockwerke wurden optisch durch ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) getrennt. Die Gebäudekanten wurden durch Ecklisene (leicht hervortretende Eckverstärkung) hervorgehoben, die sich im Giebel getreppt fortsetzten.Der Güterschuppen mit weit auskragender Überdachung an der Ortsseite verfügte über eine Kopframpe und Seitenrampen.Die Gleisanlage bestand anfangs aus dem Hauptgleis mit kreuzendem Überholgleis sowie zwei Gütergleisen. Es wurden überwiegend Grubenholz sowie landwirtschaftliche Güter verladen.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um 1900 wurde an der Ostseite der Gleisanlage ein Gleisanschluss mit Waggon-Drehscheibe zur Brauerei Diebels verlegt.•1902 erhielt der Bahnhof je ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen.•Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das zweite Streckengleis zurückgebaut.•1940 verfügte der Bahnhof über zwei Bahnsteige mit zwei Umfahrgleisen.•Den Personenverkehr stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) am 29. Mai 1960 ein. Die Stellwerke wurden aus dem Betrieb genommen und die Weichen auf Handbetrieb umgestellt.•Am 28. Februar 1967 stellte die DB den Güterverkehr ein.•1975 wurden die Gleise zurückgebaut und die Stellwerke abgerissen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde verkauft und wird heute als Wohnhaus genutzt. Nachträglich verklinkerte der Eigentümer das Gebäude, wobei die westliche Gebäudewand ausgenommen wurde. Die Rundbogen- und Segmentbogenfenster ersetzte er durch Rechteckfenster.
Die Eisenbahn “kam” am 31. Dezember 1874 nach Issum. Also 39 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Issum hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 12.113 Einwohner).
Bahnhof 1899
Luftaufnahme
Bilder Issum
Bahnstation Issum
Issum - Bf - ISSIJ : 50C2 : 4K09-Jul21
Planung und KonzessionDurch Peußische Konzession vom 28. Mai 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Nr 28 Seite 331) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Wesel - Bezirksgrenze - Büderich - Menzelen Ost - Wenzelen West - Geldern CM - Straelen - Reichsgrenze Venlo - Venlo CM und einer Verbindungsbahn Geldern CM - Geldern Rhein.Die Teilstrecke Reichsgrenze - Venlo CM ist am 1. Oktober 1928 an die Gesellschaft der Niederländischen Eisenbahnen verkauft worden.