EINE DOKUMENTATION
Panorama Igersheim © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten

Bahnstation Igersheim

Bau und Streckeneröffnung Die 58,99 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Crailsheim und Bad Mergentheim wurde am 15. Oktober 1868 von den Königlich Württembergischen Staats- Eisenbahnen (K.W.St.E.) in Betrieb genommen. Bedingt durch die Verzögerung der Bauarbeiten durch den Krieg mit Österreich 1865 eröffneten die K.W.St.E. und die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen (BadStB) ihre 58,99 Kilometer lange Teilstrecke von Crailsheim über Igersheim nach Bad Mergentheim erst am 23. Oktober 1869. Am gleichen Tag wurde die 100,3 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet. Das Verwaltungsgebäude müsste als Haltestelle zu den kleineren Typenbauten der „Taubertalbahn“ gehören. Es weicht aber erheblich von der grundsätzlichen Einteilung ab.

Das Empfangsgebäude Igersheim

Der giebelständige, zweistöckige Gebäudeteil aus Muschelkalkquadern errichtet, wurde von einem traufenständigen, einstöckigen Anbau flankiert. Dieser besaß gekuppelte Rundbogenfenster mit den aus Backstein gemauerten Entlastungsbogen sowie einen Schlussstein aus Muschelkalk über den Fenstern und Türen. Diese Kennzeichen waren typisch für die Gebäude der Taubertalbahn. Der giebelständige Gebäudeteil verfügt jedoch im Erdgeschoss über flache Rahmen der Segmentbogenfenster und Türen, deren Firste aus Backstein gemauert wurden. In Obergeschoss gab es gekuppelte Rechteckfenster. Beide Gebäude verfügten über Satteldächer, wobei der Anbau an der Gleisseite über ein weit auskragendes Dach verfügte. Der Zugang zum Gebäude führte über den einstöckigen Anbau, da der zweistöckige Gebäudeteil keine Tür zum Hausbahnsteig, sondern an der Seite besaß. Im Erdgeschoss befanden sich Diensträume, im Obergeschoss war eine Dienstwohnung entstanden. Im Osten wurde ein weiteres traufenständiges, einstöckiges Nebengebäude aus Muschelkalk mit Satteldach errichtet, dass einen Giebelrisalit an der Ortsseite besaß. Die beiden Giebelwände hatten große Aussparungen, in die hölzerne Verkleidungen mit Oberlichtern eingebaut waren. An den beiden Stirnwänden besaß die Verkleidung Türen. Der heute noch vorhandene Schornstein weist darauf hin, dass sich ein Ofen im Gebäude befand. Es ist bekannt, dass im Haltepunkt ein Schrankenwärter tätig war. 1886 weist der „Atlas der Eisenbahnen“ Igersheim als Haltestelle für den Personen- und Gepäckverkehr aus. Der damalige Haltepunkt war mit einer Agentur besetzt. Für den Güterverkehr war er nur eingeschränkt nutzbar, da es keine Kopframpe gab. Er gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 2019 modernisierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Haltepunkt und baute ihn barrierefrei aus. Was hat sich verändert, was ist geblieben Die Anordnung der Bahnhochbauten zeigen, dass der Haltepunkt möglicherweise mehrmals ausgebaut wurde. Da das Nebengebäude einen größeren Abstand zum Streckengleis aufweist, kann angenommen werden, dass es an einem Ladegleis lag. Erst später wurde ein Güterschuppen am westlichen Giebel des Anbaus errichtet. Das flache Dreieck an der Hauswand belegt, dass dort ein Dach angebracht war (Bild rechts). Auch das noch heute weit auskragende Dach des Anbaus an der Gleisseite sowie die Rangklasse der Reichsbahn von 1938 belegt, dass ein Güterschuppen vorhanden war. Es ist anzunehmen, dass der giebelständige Gebäudeteil erst später hinzukam. Der Bahnhof ist Teil der Sachgesamtheit „Württembergische Taubertalbahn“ mit Bahnhöfen, Nebengebäuden, Brücken, Gleisanlagen und sämtlichem stationären und beweglichen Zubehör, die unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Filmbild Igersheim
Bilder Igersheim
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 23. Oktober 1869 nach Igersheim. Also 34 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Igersheim hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 5.523 Einwohner).
Planung und Konzession
Taubertalbahn Crailsheim Wertheim