Bau und StreckeneröffnungAm 15. Juni 1868 wurde die Teilstrecke der „Schwarzwaldbahn“ von Donaueschingen nach Engen in Betrieb genommen. Dabei entstand die Betriebsstelle Immendingen. Am 2. Juli 1868 ging die Teilstrecke nach Singen (Hohentwiel) in Betrieb. Zu diesem Zeitpunkt erhielt der Bahnhof ein provisorisches Stationsgebäude. Die 149,13 Kilometer lange Gesamtstrecke der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (BadStB) zwischen Offenburg und Singen (Hohentwiel) wurde am 1. November 1875 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Immendingen
Mit Fertigstellung der „Schwarzwaldbahn“ erhielt auch Immendingen 1875 sein Stationsgebäude. Es war ein symmetrischer, mehrgliedriger und verputzter Typenbau im Stil des Klassizismus in Seitenlage. Ein einstöckiger, traufenständiger und langer Verbindungsbau mit Satteldach und mittigem Eingangsportal wurde von jeweils einem zweistöckigen mit einem Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) versehenden Eckbau mit flachem Walmdach abgeschlossen. Die Eingangsportale an Orts- und Gleisseite besaßen zwei gekuppelte Portalbögen (breite Öffnung durch Stützen unterteilt) mit Portalsäulen. Das Erdgeschoss besaß Rundbogenfenster und Türen mit gemauerten Rahmen. In den Obergeschossen hatte man Rechteckfenster mit Fensterläden verbaut. Im Verbindungsbau gab es eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Warteräume für die unterschiedlichen Wagenklassen, ein Bahnhofsrestaurant und weitere Diensträume. In den Obergeschossen der Eckbauten waren Dienstwohnungen entstanden, im Erdgeschoss befanden sich weitere Diensträume.Im Bahnhof gab es einen Hausbahnsteig und zwei Inselbahnsteige.Immendingen war Grenzbahnhof zwischen Baden und Württemberg. Er besaß westlich des Stationsgebäudes ein badisches Maschinenhaus mit Aufenthaltsraum, Drehscheibe, Kohlekran, Magazin, Wasserturm und einen zweiständigen Lokschuppen sowie auf der Südseite ein württembergisches Verwaltungs- und Maschinenhaus mit einer Hand-Drehscheibe. Wegen des zu erwartenden Güterumschlags verlegte die BadStB auf der Südseite zahlreiche Aufstell- und Ladegleise verlegt. Dort gab es auch einen Güterschuppen, mehrere Verladerampen sowie Umladehallen für den grenzüberschreitenden Güterverkehr. Des Weiteren befanden sich dort eine Brückenwaage, ein Lademaß sowie ein Verladekran. Zwei Gleisanschlüsse führten zu den Basaltwerken Immendingen und einer Maschinenfabrik.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 26. Juli 1870 wurde die „Obere Neckartalbahn von Plochingen“ nach Immendingen von der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) in Betrieb genommen.•1890 wurden drei Stellwerksbauten ihn Betrieb genommen.•Am 15. Mai 1934 wurde die Umgehungsstrecke zwischen Tuttlingen und Hattingen (Baden) eröffnet. Dadurch entfiel der Lokwechsel für Züge in Richtung Singen (Hohentwiel).•Der Güterbahnhof wurde Ende 2002 stillgelegt.•Im September 2004 wurden zwei Stellwerke aus dem Betrieb genommen und am 29. September 2011 abgerissen.•Am 30. September 2011 entstand eine zweigleisige Wartungshalle mit Wasch- und Tankanlage der Hohenzollerische Landesbahn zur Wartung seiner 25 RegioShuttles (Triebwagen).•Am 13. September 2014 wurde das Stationsgebäude versteigert. Eine Privatperson erhielt den Zuschlag. •Ab dem 13. Oktober 2014 nahm die „DB Schenker Rail“ die Holzverladung im Güterbahnhof wieder auf. Dafür wurde eine große Rampe mit Stumpfgleis reaktiviert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Bahnhochbauten sind weitgehend in ihrem Urzustand erhalten und stehen als „Sachgesamtheit“ unter Denkmalschutz.
Bilder Immendingen
Bahnhof von 1870
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 15. Juni 1868 nach Immendingen. Also 33 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Immendingen hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 6.356 Einwohner).
Bahnstation Immendingen
Immendingen- Bf - RIMIJ : 111C1 : KS25-Aug02
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 7. Mai 1858, vom 24. Juni 1862 und vom 11. August 1863 (Badisches Regierungsblatt XIX vom 15. Mai 1858 XXXIV vom 28. Juli 1862 und 19. August 1863 Seite 291) erhielt die Badische Staatseisenbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Offenburg nach Singen (Hohentwiel).Durch Württembergisches Gesetz vom 13. August 1865 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr 25 Seite 205) erhielten die Württembergische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Tuttlingen - Bezirksgrenze - Immendingen.Der Bau der Strecke Tuttlingen-Immendingen durch die Württembergische Staatseisenbahnen ist durch Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 18. Februar 1865 geregelt (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr 24 Seite 169)