EINE DOKUMENTATION
Panorama Ingelheim © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Die „Linke Rheinstrecke“ wurde von drei Eisenbahngesellschaften in mehreren Teilabschnitten gebaut. Der letzte, 30,58 km lange Streckenabschnitt vom Grenzbahnhof Bingerbrück bis Mainz ist von der „Hessischen Ludwigsbahn“ am 17. Oktober 1859 in Betrieb genommen worden. Der Bahnhof lag 1859 auf der Nieder-Ingelheimer Gemarkung weitab jeglicher Bebauung auf völlig freiem Feld. Erst ab 1876 war er von Ober-Ingelheim über die neue Bahnhofstraße erreichbar. Schnell siedelten sich um den Bahnhof mehrere Industriebetriebe an. 1885 kaufte Albert Boehringer eine Weinstein-Fabrik. Das Unternehmen gehört heute zu den großen Pharmaunternehmen.

Das Empfangsgebäude Ingelheim

Der asymmetrisch angelegte Putzbau hatte einen dreistöckigen, giebelständigen Mittelbau mit zwei einstöckigen, traufenständigen Seitenflügeln. Im Erdgeschoss sind die Fenster und Türen in gleicher Höhe im Bogenstil gebaut worden. Die Obergeschosse des Mittelbaus hatten rechteckige Sprossenfenster. Alle Fenster und Türen verfügten über Rahmen aus Buntsandstein. Im Mittelbau befanden sich der Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie die Zugänge zu den Wartesälen und zum Bahnhofsrestaurant, die sich in den Seitenflügeln befanden. In den Obergeschossen waren die Wohnungen der Bahnbediensteten. Ein separater Güterschuppen befand sich neben dem langen Seitenflügel. Der Hausbahnsteig hatte am Mittelbau und dem kleinen Seitenflügel, in dem sich der Wartesaal der 1. Klasse befand, eine Überdachung. Der Bahnhof gehörte zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1861 wurde der zweigleisige Streckenausbau zwischen Bingerbrück und Mainz abgeschlossen. Dabei erhielt der Bahnhof einen Inselbahnsteig. Die Gleisanlagen wurden 1904 erweitert und ein Personentunnel zum überdachten Inselbahnsteig gebaut. Am 23. Oktober 1904 eröffnete die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft (SEG) ihre 21,46 km lange normalspurige Selztalbahn, die hauptsächlich für den Gütertransport zwischen Jungenheim-Partenheim und dem Ingelheimer Rheinbahnhof gebaut wurde, wo es Schiffsverlade-Einrichtungen gab. Die SEG baute gegenüber dem Bahnhof Ingelheim ein eigenes, ebenfalls dreistöckiges Empfangsgebäude. Der Personenverkehr auf der Selztalbahn wurde 1954 eingestellt, der Güterverkehr Ende 1955. Die Gleise wurden 1956 zurückgebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das unter Denkmalschutz gestellte Empfangsgebäude wurde umfangreich saniert. Die Fenster des Mittelbaus erhielten dabei Fensterläden, die es vorher nicht gab. Die Buntsandsteineinfassungen der Fenster und Türen wurden entfernt und die Fenster modernisiert. Der Windfang am langen Seitenflügel wurde entfernt. Der Charakter des ursprünglichen Stationsgebäudes ist dennoch erhalten geblieben. Anstelle des Güterschuppens gibt es dort heute ein Parkhaus für Fahrräder.
Planung und Konzession Filmbild Ingelheim
Bahnhof 1919
Luftaufnahme
Bilder Ingelheim am Rhein
Bahnhof 1919
Die Eisenbahn “kam” am 17. Oktober 1859 nach Ingelheim am Rhein. Also 24 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ingelheim am Rhein hatte zu diesem Zeitpunkt 2.350 Einwohner (Ende 2018 waren es 35.146 Einwohner).
Linke Rheinstrecke Köln Hbf Mainz Hbf

Bahnstation Ingelheim